Integrierte Gesamtschule

Gemeinsam Lernen und Leben in der integrierten Gesamtschule

Konzeptionelle Grundlage

Was ist eine Gesamtschule

Die Eltern der Viertklässler müssen bald entscheiden, welche weiterführende Schule für ihr Kind am besten geeignet ist. Sie müssen nicht nur einen Bildungsgang angeben, sondern auch eine Schulform. Die Schulformen Hauptschule, Realschule und Gymnasium sind in der Regel bekannt, aber die Vorteile der Integrierten Gesamtschule kennen viele Eltern nicht: eine Schule für alle Kinder, die alle Bildungsgänge und alle Abschlüsse anbietet, ohne Sitzenbleiben, ohne Querversetzung.

Deshalb hat der Elternbund Hessen e. V. gemeinsam mit der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule (GGG) den ebh-Elternratgeber „Gesamtschule“ entwickelt.

Der Ratgeber „Gesamtschule“ steht als kostenloser Download auf der Homepage des Elternbundes. Er kann auch in gedruckter Form bestellt werden, gegen Erstattung der Versandkosten.

Ganztägige Integrierte Gesamtschule für alle Kinder (seit 2008)

Die Sekundarstufe I (Klasse 5 –10) ist eine integrierte Gesamtschule mit Ganztagsbetrieb und bietet Jugendlichen die Möglichkeit, die Schullaufbahn sowohl mit dem Hauptschulabschluss nach Klasse 9 oder einem mittleren Schulabschluss nach Klasse 10 abzuschließen. Das Abitur kann dann auf unserer gymnasialen Oberstufe erworben werden.

Besondere Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit liegen in den Bereichen Naturwissenschaften, Fremdsprachen und Kultur.

Bis zum Jahrgang 8 gibt es Lernentwicklungsberichte und -gespräche statt Ziffernzeugnisse.

Jedes Kind wird beim Entdecken und Entwickeln seiner persönlichen Möglichkeiten unterstützt.

Besondere Merkmale der Sekundarstufe I:

  • eine Schule für alle, in der jeder Schulabschluss möglich ist
  • Ganztagsschule, offener Beginn ab 7:30 Uhr, Pflichtunterricht von 8:30 -16:15 Uhr, Betreuung und AGs bis 18:00 Uhr, freitags bis 16:00 Uhr
  • Überschaubare Schulgröße – 2 Klassen pro Jahrgang, durchschnittlich 50 Schüler
  • intensive Lernbegleitung von 2 Pädagogen pro Klasse und einer FSJ-Kraft (freiwilliges soziales Jahr) pro Jahrgang
  • Selbstorganisiertes Lernen, Projektlernen, fächerübergreifender Unterricht
  • Forschen in der Natur, in Werkstätten, naturwissenschaftlichen Laboren
  • mehrere Fremdsprachen, muttersprachliche Lehrkräfte, längere Auslandsaufenthalte
  • Kunst, Musik, Theater, Zirkus mit professionellen Künstlern, Einbindung von Tieren in die pädagogische Arbeit (Pferde, Werkstatt, Schulhund)
  • Sport und Bewegung durch zahlreiche Angebote wie Ju-Jutsu, Tennis, Waldlauf, Reiten, Fussball etc.
  • Lernen außerhalb der Schule in realen, fächerübergreifenden Projekten
  • Lange, herausfordernde Praktika in Betrieben und sozialen Einrichtungen
  • Zusatzangebote in den Schulferien, z. B. Sprach-Intensivcamps
  • Vielfältige AG’s und Betreuung nach dem Unterricht
  • keine Hausaufgaben

Selbstorganisiertes Lernen (SOL)

Rhythmen und Wege des Lernens sind individuell verschieden.

Diesen individuellen Begabungen und Interessen soll dadurch Rechnung getragen werden, dass bei der individualisierten Arbeit (Freiarbeit), den „Freien Vorhaben“, Projekten und den AG’s Kinder unterschiedlichen Alters zusammenarbeiten. Die Schüler sollen diesen Lernprozess, begleitet und unterstützt von einem Lehrer und möglichst einem zweiten Lernbegleiter, mit der Zeit immer selbstbestimmter planen, durchführen und evaluieren (Wochen-Lehrplan, Arbeitsplan für einen überschaubaren Zeitraum, individueller Förderplan). Jedes Kind kann seine Heimat am Campus finden. Dies geschieht alters- und jahrgangsübergreifend. In dieser gestalteten Gemeinschaft wird gemeinsam gelernt, gefeiert, auf Reisen gegangen.

Natur/Naturwissenschaften

Naturwissenschaftliches Arbeiten am Campus bedeutet, dass Chemie, Biologie und Physik anhand von Projekten und Experimenten fächerübergreifend gelernt wird. Dazu bietet sich zum einen die parkähnliche Außenanlage von ca. 60.000 qm mit alter Baumsubstanz, seltenen Pflanzenarten und Biotopen an. Zudem kann im naturwissenschaftlichen Labor gearbeitet und ausgewertet werden.

Kultur/Theater/Musik

Die Schüler lernen verschiedene Möglichkeiten kennen sich mit dem Körper auszudrücken, etwas künstlerisch darzustellen und in der Gemeinschaft zu inszenieren, zu komponieren und musizieren. Sie werden dabei von Künstlern und Experten angeleitet, vor allem im Bereich Kunst, Tanz, Theater, Zirkus und Musik. Die Präsentationen zu verschiedenen Anlässen wie dem Tag der offenen Tür oder dem Sommerfest sind ein wichtiger Bestandteil. Ab dem Schuljahr 2011/12 können die Aufführungen im eigenen Theater vor großem Publikum gezeigt werden.

Sprachen

Nach Englisch in der fünften Klasse können die Schüler im nächsten Jahrgang zwischen

der Französisch- oder Spanisch-Werkstatt wählen. Ab der siebten Klasse kann eine zweite Fremdsprache gewählt werden. Gefördert wird ein authentisches Lernen in Kleingruppen, in der möglichst viele Ernst-Situationen durchgespielt werden. Die erworbenen Sprachkenntnisse werden auch in der fächerübergreifenden Projektarbeit eingesetzt. In den Ferien bietet der Campus Sprach-Intensivcamps an, die ausschließlich von „Native Speakern“ geleitet werden.

Werkstätten/Praktische Arbeit

Lernen und Leben mit allen Sinnen heißt es am Campus Klarenthal. Jedes Kind erwirbt zunächst

Grundkenntnisse in verschiedenen Werkstätten. Neben einer Gartenwerkstatt, in der entsprechend der Jahreszeiten gesät, gepflegt und geerntet wird, gibt es eine Holzwerkstatt, in der das Schnitzen und einfache Holzarbeiten erlernt werden. Des Weiteren existieren eine Fahrradwerkstatt, die auch externe Aufträge annimmt, die Pferdewerkstatt, in der der Umgang und die Pflege mit Tieren in Vordergrund stehen und die Computerwerkstatt, in der der Umgang mit verschiedener Software erlernt wird. Die erworbenen praktischen Kenntnisse werden später bei der selbständigen Projektarbeit genutzt.

Fächerübergreifende Projekte

Fachwissen wird auch fächerübergreifend in Sinnzusammenhängen, in Projekten und Themenarbeiten erarbeitet. Jedes Jahr finden mindestens zwei mehrwöchige Projekte mit abschließenden Präsentationen statt.

Sport und Bewegung

Am Campus gibt es ein breit gefächertes Sportprogramm. Neben dem Waldlauf wird Fußball, Reiten, Yoga, Mountain-Biking, Voltigieren, Floorball und saisonbedingt Tennis angeboten. Einen besonderen Stellenwert hat die Ju-Jutsu-AG. Hier werden neben den sportlichen Fähigkeiten auch soziale Kompetenzen und die Konzentration gefördert. Die Gurtprüfungen sind der sportliche Höhepunkt eines jeden Schuljahres. Die Pausen am Campus werden von den Schülern auch hauptsächlich zur Bewegung auf dem Gelände genutzt. Hier stehen ihnen verschiedene Sport- und Spielgeräte zur Verfügung.

Ernährung

Das Essen hat am Campus eine wichtige Bedeutung. Das Mittagessen wird gemeinsam eingenommen. Am Nachmittag wird ein gesunder Snack angeboten. Schüler übernehmen als Tischdienst soziale Verantwortung und das Gemeinschaftserlebnis wird durch das gemeinsame Essen mit den Lehrern gestärkt. Ernährung ist ein wichtiger Baustein für die Leistungsfähigkeit der Schüler. Ausgewogene Ernährung wird garantiert durch die Salatbar, viel Obst und Gemüse.

Raum der Stille

An einem zentralen Raum am Campus wurde im Herbst 2014 ein ehemaliges Lehrerzimmer in einen Raum der Stille umgewandelt. Der Raum soll da sein für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrende, die sich zurückziehen und eine Auszeit vom Trubel des Schulalltags nehmen möchten. Der Raum lädt dazu ein zu lesen, zu meditieren, eine Kerze anzuzünden. Er kann auch von Klassen und Gruppen genutzt werden, um darin Stilleübungen und Traumreisen zu machen. Immer wieder wird der Raum darüber hinaus für Andachten genutzt.

AG’s am Nachmittag

Die AG’s finden jeden Tag zwischen 16:15 Uhr und 18:00 Uhr statt und orientieren sich an den Interessen und Bedürfnissen der Schüler und den alltäglichen Notwendigkeiten zum Betrieb und Erhalt des Campus. Sie können z. B. einen sportlichen, künstlerischen, kulturellen oder naturwissenschaftlichen Schwerpunkt haben.

MINT

Für die Umsetzung des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Schwerpunkts im Unterricht, den Projekten und den Werkstätten, sowie für die dafür nötige materielle Austattung und kollegiale Beratung ist Fachbereichsleiter Naturwissenschaften Dr.rer.nat. Helmut Roß zuständig.

Beispiel Stundenpläne

Wir sind eine Ganztagschule, in der Kinder und Jugendliche von morgens bis abends gemeinsam lernen und leben können. Der rhythmisierte Ganztag beginnt 7.30 Uhr mit dem offenen Anfang, der den Schülerinnen und Schülern ermöglichen soll, anzukommen und entspannt in den Tag zu starten. Unterrichtsbeginn ist 8.30 Uhr. Nach dem ersten Unterrichtsblock gibt es von 10 Uhr bis 10.40 Uhr eine Frühstückspause. Die Mittagspause findet nach dem zweiten Unterrichtsblock von 12.10 Uhr bis 13.10 Uhr statt. Der Nachmittag enthält zwei weitere Unterrichtsblöcke von je 90 Minuten, unterbrochen durch eine Snackpause von 14.35 bis 14.50 Uhr. Im Anschluss an den Unterricht, der 16.15 Uhr endet, besteht die Möglichkeit, bis 18 Uhr eine der zahlreichen AGs zu besuchen.  

 

Rhythmisierter Ganztag: 

Offener Beginn ab 7:30h

1. Block 8:30Uhr bis 10Uhr

Frühstückspause

2. Block 10:40Uhr bis 12:10Uhr

Mittagspause

3.Block 13:10Uhr bis 14:35Uhr

Snackpause

4. Block 14:50 bis 16:15Uhr

anschließend ist der Besuch von AGs möglich.

Abküzungen:

Ma=Mathe Deu=Deutsch En=Englisch  GL=Gesellschaftslehre Reli=Religion Sp=Sport NaPh=Physik NaCh=Chemie K=Kunst Kr=Klassenrat JgPro=Jahrgangsprojekt We=Werkstatt   SoL=selbstorganisiertes Lernen Spa=Spanisch Fra=Französich Al=Arbeitslehre

Stundenplan 5 und 6
Stundenplan 7 und 8
Stundenplan 9 und 10