Schülerinnen der neuen NaWi-Werkstatt haben erfolgreich Pflanzenfarbstoffe untersucht und dazu chromatographische Nachweisverfahren angewendet. Untersuchungsobjekt war die Sonnenblume (Helianthus annuus). Zwei Fragen sollten geklärt werden:
- Basiert die gelbe Farbe von Blütenblättern und Pollen auf einem Farbstoff oder einem Farbstoffgemisch?
- Falls es sich um ein Farbstoffgemisch handelt, ist die Zusammensetzung bei Blütenblättern und Pollen gleich?
Nach der Extraktion mit gekühltem Aceton wurden die Extrakte gereinigt, dünnschichtchromatographisch aufgetrennt und analysiert. Der Pollenextrakt wurde in drei Fraktionen aufgetrennt, der Blütenblätterextrakt in acht Fraktionen. Die verschiedenen Fraktionen sind auf dem Chromatogramm als gelbe Linie oder Flecke zu erkennen. Es zeigte sich, dass der gelben Farbe bei beiden Proben Farbstoffgemische zugrunde liegen und diese sich in ihrer Zusammensetzung auch unterscheiden.
Durchgeführt wurden die Untersuchungen von den Schülerinnen Mara Kawka, Najiba Sulaimankhel und Anja Bott. Weitere Untersuchungen sollen klären, ob, so die Vermutung, im Blütenblätterextrakt auch Chlorophyl vorkommt. Herr Roß, der Leiter der Werkstatt hält dies aufgrund der phylogenetischen Abstammung der Blütenblätter für durchaus möglich.
Die Chromatografie wurde von dem russischen Biologen Michael Tswett (1872-1919) im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts erstmals zur Trennung von Farbstoffen aus Pflanzen angewandt. Es handelt sich dabei um ein Stofftrennungsverfahren, bei dem sich die Stoffe aufgrund unterschiedlicher Wechselwirkungen (Löslichkeit oder Adsorption) ihrer Komponenten mit einer zugegebenen Phase auftrennen.